Wer geht schon einkaufen und kauft genmanipuliertes Gemüse oder Kriegswaffen ein? Genau das passiert aber jeden Tag mit dem Abschluss und der Beitragszahlung von Lebens- und Rentenversicherungen. Denn den meisten Versicherern die Vorsorgeprodukte anbieten ist es nicht wichtig in was investiert wird. Die Investitionsentscheidungen sind ausschließlich der Rendite geschuldet. Dabei ist es ein Irrglaube durch eine freie Kapitalwahl höhere Renditen zu erwirtschaften wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen. Der Wert der BP plc Aktie halbierte sich im Jahr 2010 nach der Deepwater-Horizon-Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, die Tepco Aktie verlor nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima fast vollständig an Wert und die Bayer AG Aktie wurde nach der Übernahme des größten Saatgutproduzenten von grüner Gentechnik und Hersteller des Vernichtungsmittels Glyphosat mit einem Verlust von über fünfzig Prozent des Aktienwertes berechtigt abgestraft.
Diese Verluste an monetärem Wert können durch Negativ- und Positiv-Kriterien vermieden werden. Negativ-Kriterien beschreiben dabei die Ausschlüsse in Branchen oder Produkte in die nicht investiert wird und entsprechend beschreiben Positiv-Kriterien in was investiert werden soll. Viele Negativ-Kriterien wurden durch kirchliche Verbände aufgestellt, wie das Verbot der Investition in Militär-/Rüstung, in ausbeuterische Kinderarbeit, in Staaten die die Todesstrafe praktizieren, in Staaten die die freie Religionsausübung einschränken, in die Produktion von Tabak und Alkohol, dem Glückspiel und der Pornografie. Greensurance® gehen diese Negativ-Kriterien aber nicht weit genug. Wir fordern zusätzlich ökologische Negativ-Kriterien ein. Diese sind, keine Investition in:
- Nichteinhaltung des Übereinkommens von Paris (Länder)
- Fossiler Kohleabbau (Unternehmen und Länder ohne Exitstrategie)
- Energieerzeugung aus fossiler Kohle (Unternehmen)
- Exploration, Raffinerie und Vertrieb fossiler Rohstoffe (Unternehmen)
- Atomkraft (Unternehmen und Länder ohne Exitstrategie)
- Automobilindustrie wenn Ø-CO2-Flottenemission < 95 Gramm je Kilometer, also weniger als 9,5 Kilogramm je 100 Kilometer und keine Personenkraftwagen produziert werden > 160 Gramm je Kilometer, also mehr als 16 kg CO2 auf 100 Kilometer (Unternehmen)
- Rodung von Urwäldern (Länder)
- Produktion und Einsatz von »Grüner Gentechnik« (Länder | Unternehmen)
- Produktion von Biokraft- und Heizstoffe aus Palmöl und Zuckerrohr (Länder | Unternehmen)
- Produktion von Plastik aus fossilen Rohstoffen (Unternehmen)
- Massentierhaltung (Unternehmen)
- Chemische Produktion und Anwendung von Pestizide (Unternehmen)
- Embryonale Stammzellenforschung, also dem Klonen oder der gentechnischen Veränderung menschlichen Erbgutes (Unternehmen)
- Edelmetalle ohne ökologische und ethische Nachverfolgbarkeit (Unternehmen)
Damit ein nachhaltiges und grünes Anlageuniversum funktionieren kann, sind neben den Nicht-Investitionen die Positiv-Kriterien zu beschreiben. Diese werden nicht abschließend beschrieben sondern vermitteln die Kapitalanlage in eine bessere, nachhaltigere Welt. Positiv-Kriterien sind:
- Solare Energien, also solarthermisch & Photovoltaik (Unternehmen)
- Geothermale Energien (Unternehmen)
- Windkraft On- wie Offshore
- Wasserkraft ohne Querverbauung und Stauung von Flusssystemen (Unternehmen)
- Biomasse aus Reststoffen oder biodiversifiziertem Anbau (Unternehmen)
- Energiespeicher-Produktion wie Pumpspeicherkraft oder Wasserstoff (Unternehmen)
- Wasserstoffproduktion auch SunFuel (Staaten und Unternehmen)
- Elektrofizierte Antriebe (Unternehmen)
- EMAS- und ISO-Betriebe (Unternehmen)
- Extra-Financial-Reporting mit Beschreibung von Nachhaltigkeits-Fortschrittsprozessen (Unternehmen)
- ENEV-Wohnungsbau und Sanierung (Unternehmen & Staaten)
- Sozialen-Wohnungsbau (Unternehmen & Staaten)
- International Labour Organization, Einhaltung der ILO-Arbeits- und Sozialstandards (Unternehmen)
- Mikrofinanzen (Unternehmen)
- Priorisierung von Pionieren des Klimaschutzes (Länder & Umwelt)
Echte Positiv- und Negativkriterien machen ein nachhaltiges Anlageuniversum aus. Kein nachhaltiges Anlageuniversum beschreiben jedoch Best-In-Class-Ansätze.
Best-In-Class ist kein ausreichender Nachhaltigkeitsansatz
Die Nachhaltigkeitsbesten durch frisches Kapital in jeder Branche zu unterstützen sieht Greensurance® nicht nur kritisch, sondern lehnt diesen Ansatz ab. Wir sehen keinen Grund beispielsweise der fossilen Branche noch Geld zur Verfügung zu stellen, mögen sie sich nachhaltig bemühen wie sie wollen. Fossiles CO2 darf weder „nachhaltig“ noch unnachhaltig weiter in die Atmosphäre gelangen. Deshalb wollen wir keine Unternehmen und Portfolios unterstützen, auch nicht über den Best-In-Class-Ansatz, die fossile Rohstoffe explorieren, verarbeiten, transportieren und verkaufen. Gleiches gilt für alle Unternehmen der obenstehenden Negativkriterien.
Auch Greensurance® ist bewusst, dass eine vollständige, scharfe Abgrenzung nicht immer möglich ist. Bei stark diversifizierten Unternehmen, also Multikonzernen oder Konglomeraten aus Firmenverflechtungen mit vielen Tochterunternehmen kann es unumgänglich sein mit Quoten zu arbeiten, bis zu der ein gewisser Umsatz mit Negativ-Kriterien erlaubt sein soll. Ein Beispiel ist die Firma Linde AG. Die Linde AG ist zwar in der petrochemischen Industrie aktiv, aber ist auch einer der Hoffnungsträger für erneuerbares Gas (EE-Gas, Windgas, Solargas, u.a.). Trotzdem versucht Greensurance® in den vermittelten Portfolios zu den »Grünen Renten« darauf zu Achten, dass die selbst gesteckten Negativ-Kriterien nicht aufgeweicht werden. Wo immer es geht, weisen wir unsere Kund*innen darauf hin und versuchen das Anlageportfolio ganz im Sinne der Nachhaltigkeit auszurichten.
Wir freuen uns über Engagement und Stimmrechtsausübung
Lebensversicherer sind große Kapitalsammelbecken. Dieses Kapital hinterlegen sie zu einem großen Teil bei Unternehmen indem sie Anteile an einer Aktiengesellschaft erwerben oder dem Unternehmen Geld in Form von Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) zur Verfügung stellen. Mit der Investition in Unternehmen haben Versicherungsgesellschaften die Möglichkeit ihr Stimmrecht zu den Hauptversammlungen auszuüben oder sich in das Unternehmen mit Forderungen im Sinne der Nachhaltigkeit einzubringen. Die »Stimmrechtsausübung« und das »Engagement« sind die wichtigsten Rechte und nach Meinung von Greensurance® eine der wichtigsten Pflichten zur Förderung der »Großen Transformation« einer »Nachhaltigen Entwicklung«.
Greensurance® fordert die Versicherungspartner der »Grünen Renten« auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und aktiv nachhaltige Forderungen an ihre Investments zu stellen.